Kreatives Schreiben

AKTUELL:
Hier können Sie die Dokumentation der Kreativen Schreibtage im Kunsthaus NRW 2022 abrufen!

Im Sommer 2016 begann mit der Konzeption von zwei Workshops für Kinder der 3./4. Klasse die Planung zur Durchführung zweier Schreibprojekte zum Kreativen Schreiben. Dem voran ging eine Lehrerfortbildung „Kreatives Schreiben“ für jeweils eine Lehrkraft einer Aachener Modellschule, die als Multiplikatoren in ihren Schulen arbeiten. Alle Fortbildungsunterlagen und erstellten Materialien stehen den Aachener Modellschulen für weitere Unterrichts- und Projektsituationen zur Verfügung.

Schreibworkshops im Kunsthaus NRW

Seit dem Schuljahr 2016/17 besteht eine Kooperation mit dem Kunsthaus NRW in Aachen-Kornelimünster. Das Kunsthaus beherbergt Kunstwerke junger Künstler*innen, die das Land NRW angekauft hat. 

Nach der Nomination durch ihre Klassenlehrer*innen nehmen 15 an Kunst interessierte und schreibbegabte Kinder von Aachener Modellschulen am Kreativen Schreibworkshop im Kunsthaus NRW teil. Sie starten mit einem Museumsrundgang, beschäftigen sich mit den Kunstwerken und schreiben kreativ zu ausgewählten Kunstwerken.

An insgesamt fünf Nachmittagen werden die Kinder von drei Lehrerinnen der Aachener Modellschulen zum Kreativen Schreiben angeleitet. Sie verfassen zu Objekten der Sammlung Gedichte und Prosatexte.
Abschließend findet die Autorenlesung statt. Die Kinder präsentieren ihre Texte den Eltern und Lehrerinnen sowie weiteren Gästen jeweils an den zugehörigen Kunstobjekten.

Das Kunsthaus NRW stellt das Museum und einen Raum für die Arbeit mit den Kindern zur Verfügung.
Die Projektverantwortlichen freuen sich, wenn die Kinder ihre Textproduktionen auch in der eigenen Klasse bzw. Schule vorstellen.

Wir erkunden die Spuren von Aachens Vergangenheit!

In diesem Projekt geht es um Aachens Geschichte. Die teilnehmenden Kinder erkunden Spuren der Vergangenheit, in dem sie recherchieren, Experten und Zeitzeugen befragen. Abschließend stellen sie ihre Ergebnisse vor.

Geschichte begegnet Kindern im Alltag auf mannigfaltige, zum Teil auch unbewusste Weise und übt eine große Faszination auf sie aus. Auch heimatliche Bauwerke wie der Dom und das Rathaus zeugen von vergangenen, mittelalterlichen Zeiten. Sie gehören zum historischen Erfahrungsschatz und zur Lebenswirklichkeit der Kinder.

Das Projekt fördert ein Nachdenken über politische, gesellschaftliche, wirtschaftliche, räumliche, macht- und genderbezogene Aspekte. Die Zeit wird definiert als aktive Rekonstruktion von Ereignissen und Zeugnissen. 

Zu den Projektinhalten gehören die Zeit- und Industriegeschichte Aachens sowie Archäologie und Ausgrabungen.

 Aus der Perspektive „Geschichtlichkeit“ soll bei den Schülerinnen und Schülern das Wirklichkeitsbewusstsein geschärft werden (Unterscheidung fiktiv/Mythos - real).

Aus der Perspektive „Gesellschaftlichkeit“ geht es darum, ein politisches Bewusstsein (Ständegesellschaft, Macht- und Herrschaftsverhältnisse), ein sozioökonomisches Bewusstsein (arm - reich) sowie ein moralisches Bewusstsein (richtig - falsch) zu entwickeln. Hinzu kommt das Genderbewusstsein (Frauen- und Männerrolle).

Viermeilenstiefel

Im Herbst 2015 begann eine Kooperation des Aachener Modells mit der Abteilung „Begabtenförderung“ des Schulverbundes Pustertal in Südtirol.

Ab 2016 begann die gemeinsame Planung für ein Schreibprojekt zum kreativen Schreiben zu regional-historischen Orten. Es schlossen sich der Schulverbund Osttirol und das Kanton St. Gallen an. Insgesamt waren 61 Kinder im Alter zwischen 9 und 13 Jahren beteiligt. Im Januar 2017 startete an allen Orten die Arbeit mit schreibbegabten und an Historie interessierten Kindern.

Die 14 Kinder aus Aachener Modellschulen beschäftigten sich mit der Geschichte Aachens, besuchten historische Orte und schrieben unter Anleitung von Expert*innen Gedichte und Prosatexte zu Karl dem Großen, seinem Vetter Bayernherzog Tassilo III., dem Weberaufstand von 1830, dem Westwall und Kunst in Aachen.

Ziel war ein gemeinsames Buch zum Thema "Die Reise von Karl dem Großen und seinem Vetter Tassilo III." Erzählt wird in der heutige Zeit, denn die beiden Herrscher werden nach ihrem Tod von Gott auf die Erde zurückgeschickt und besuchen die Orte St. Gallen, Innichen in Südtirol und Aachen.

Für die Osterferien 2018 erhielten Abordnungen von Kindern aus jedem beteiligten Ort Einladungen nach Südtirol zu einem gemeinsamen Schreib-Workshop. Aus Aachen waren vier Kinder dabei,

Vier Tage lang wurden die einzelnen Kapitel der Reise durch die besuchten Orte miteinander verbunden sowie ein gemeinsamer Schluss der fantastischen Geschichte von Karl dem Großen und seinem Vetter Tassilo III. geschrieben. 

Im Frühjahr 2019 wurden die Texte der Kinder als Buch „Viermeilenstiefel“ im Verlag Klinkhardt & Biermann veröffentlicht und auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt. Es ist im Buchhandel erhältlich.

Außerdem fand „Viermeilenstiefel“ Aufnahme in die Liste der Neuerscheinungen im Kinder- und Jugendbereich durch KIBUM (nicht kommerzielle Kinder- und Jugendbuchmesse in Oldenburg).

 Mit einer Auswahl ihrer Texte nahmen die Aachener Kinder im Herbst 2017 am Geschichtswettbewerb der Helmut-Crous-Stiftung (Aachen) teil und erhielten den Anerkennungspreis in der Kategorie SchülerInnen.

 Viermeilenstiefel ist ein europäisches Projekt, ein Friedensprojekt, das Miteinander, Verständigung und gegenseitige Achtung praktiziert und dem weitere Gemeinschaftsprojekte folgten (z.B. 1000-Bäume-Projekt).

"Das Buch, eine phantasievolle Reise von Kaiser Karl dem Großen gemeinsam mit seinem Cousin Tassilo aus Kinderaugen verfasst, ist in jeder Hinsicht ein gelungenes Werk" (Helmut Etschenberg)